Das Heimspiel am 23.11.2024 gegen den SV Oberdürrbach, das als erstes Spiel des Tages, noch vor der Regionalligapartie der 1.Damenmannschaft gegen den TV Marktheidenfeld, den Doppelspieltag eröffnen durfte, hatte alles zu bieten, was den Basketballsport so sehr auszeichnet und noch mehr.

Der furiose Auftakt der Heimmannschaft, die nach dem 1.Viertel mit 19:4 in Führung lag, folgte Mitte des 2ten Viertels die größte Führung des Spiels beim Stand von 31:15. Die unerschrocken auftretenden Spieler der erfahrenen Oberdürrbacher Mannschaft verstanden es allerdings gut, sich unbeeindruckt auf das eigene Spiel zu konzentrieren wohingegen es dem jungen Erlanger Team in Folge nicht mehr gelang, ausreichend konstant bei der bis dahin so erfolgreichen Linie zu bleiben. Statt den Sack konsequent zu zu machen, schlichen sich Fahrlässigkeiten und Unachtsamkeiten in das Erlanger Spiel. Oberdürrbach gewann das 2. Viertel mit 22:17. 10 Punkte Rückstand zur Pause für die Gäste.

Auch die Halbzeit vermochte es nicht, der Heimmannschaft zurück zu der eigenen Stärke zu helfen. Sieben Minuten später war die Führung beim Stand von 48:47 fast egalisiert und die ganze Energie war bei Oberdürrbach. Die Mannschaft glaubte an Ihre Chance, spielte furios auf und jedem Spieler gelang in dieser Phase, was zu Beginn des Spiels noch unmöglich schien. In der 31. Spielminute dann der Ausgleich, Oberdürrbach war gleichauf, der 19 Punkte-Vorsprung egalisiert. Drei Minuten später, nach zwei 3ern von Fabian Hockgeiger in Folge, führte Oberdürrbach getragen von der eigenen Euphorie bereits mit 5 (55:60). Die Erlanger Fassungslosigkeit ob des Spielverlaufs verklärte sich zu entschlossener Gegenwehr. Wenn sich Oberdürrbach nicht einfach ergeben will, sondern entschlossen auf Sieg spielt dann ist dem eben zu begegnen. Die Partie nahm deutlich an Fahrt auf und die Linie der Schiedsrichter unterstütze einen physisch anspruchsvollen offenen Schlagabtausch. 3er Philipp Gundermann, 2er Finn Siebert, Unentschieden, erneute Führung Oberdürrbach, Freiwürfe gegen Erlangen, Freiwürfe für Erlangen, ein weiterer Feldkorb Oberdürrbach und bei 3 Minuten verbleibender Spielzeit waren es wieder 4 Punkte Vorsprung für die Gäste, bei einem Spielstand von 62:66.

An dieser Stelle ist die mentale Stärke der jungen Erlangen Mannschaft, die in diesem Bereich schon so weit ist, gar nicht hoch genug zu schätzen. Wenn es darauf ankommt, wenn es wirklich zählt, hat diese Mannschaft bislang jede Hürde mit Bravour genommen: Auswärts gegen den Tabellenzweiten in Regnitztal, nach den aberkannten spielentscheidenden Freiwürfen dort in Overtime zu gehen und den 9 Punkten Regnitztals 17 eigene Zähler entgegen zu stellen, beim TTL Bamberg in den letzten 7 Minuten aus einem 6 Punkte Rückstand einen Sieg mit 6 Punkten Vorsprung zu machen, oder gegen eine starke Kulmbacher Mannschaft auswärts im letzten Viertel mit einem 21:14 das Spiel zu entscheiden, belegt die spielerische Reife, die in entscheidenden Momenten zum Sieg führt.

Mit einem 6:0 Lauf entschied der TB Erlangen die Crunchtime dieses Thrillers für sich. Besonders zu erwähnen ist Konstantin Kittel, der in dieser Phase mit überragender Defense und 5 der 6 erzielten Punkte als Held dieses Spieles gelten darf. Der von Ihm gut verteidigte letzte Wurfversuch der Oberdürrbacher ging mit der Schlusssirene in-and-out, Sieg Erlangen.

Es spielten Finn Siebert (14 Pkte.), David Heemken (14 Pkte.), Philipp Gundermann (14 Pkte.), Konstantin Kittel (10 Pkte.), Femi Owolaju (5 Pkte.), Adam Elhamouly (4 Pkte), Florian Freitag (4 Pkte.), Lukka Krämer (4 Pkte.), Kerem Tahrali (1 Pkt.), Paul Meier und Paul Trummert.

Nachher wird niemand mehr Fragen, ob der Sieg verdient, knapp oder glücklich war, so sagt man, aber wer fragen würde, würde von einem Basketballspiel hören, dass alles hatte, was dieser Sport zu bieten hat und noch mehr.